Wilde Wiesen werden zur Rennstrecke
16. Juni 2025

Für das 63. ADAC Motocross Aichwald packen seit Wochen viele Freiwillige mit an. Vom 27. bis 29. Juni werden auf dem Schurwald wieder die Motoren dröhnen. Doch auch neben dem sportlichen Wettbewerb gibt es ein umfangreiches Programm.
Die Motoren knattern schon Wochen vor dem eigentlichen Event. Am Samstagvormittag ist nicht allein Moritz Dalgas mit seiner Motorsense am Mähen. Die Rasenkanten an der Absperrung sollen sauber aussehen, wenn beim Rennwochenende 18 000 bis 20 000 Besucher kommen. „Es macht Spaß“, fasst der freiwillige Helfer seine Motivation zusammen. Das große Festzelt, in welchem das Abendprogramm stattfindet, steht bereits. Der zweieinhalb Kilometer lange Zaun um das riesige Veranstaltungsgelände wird gerade aufgebaut. Überall auf dem Areal wird am Wochenende angepackt, aufgebaut, gewerkelt.
„Wenn wir Kapazitäten haben, wird Zeug hergeschafft“, bringt es der MSC-Schriftführer Ralf Kurrle auf den Punkt. Container, Zelte, Biertischgarnituren, Grills und vieles mehr lagert das Jahr über an vielen unterschiedlichen Orten in der Umgebung. Wurde in der Vergangenheit viel ausgeliehen, hat sich der Verein über die Jahre immer mehr Material selbst gekauft.
Zum Motocross-Event wird dann alles auf die Freifläche zwischen Aichschieß und Schanbach gebracht. Das sei schon immer wieder eine logistische Herausforderung, betont Kurrle. „Das geht nur, wenn man mit Herzblut dabei ist“, sagt er. Große Maschinen erleichtern die Arbeit in sengender Hitze und bei hoher Luftfeuchtigkeit. Früher sei noch mehr als heute die „Menpower“ nötig gewesen, meint der Schriftführer. Doch ohne die Men- und Womenpower geht es auch heute nicht – selbst wenn Gabelstapler und Co. den Helfern wertvolle Dienste leisten. Das Material sei eben auch immer mehr geworden, meint Kurrle.
Rund um die Rennstrecke werden fünf Versorgungszelte aufgebaut. Die Besucher sollen überall Essen und Trinken beziehen können und nicht immer zum Hauptzelt laufen müssen. „Das ist sehr bequem für die Gäste“, sagt Kurrle. Eines dieser Versorgungszelte wird von Sascha Weber, Karsten Stolle, Thomas Dimter und Ben Weber aufgebaut. Jeder Handgriff sitzt. Das Zelt wird routiniert in Windeseile hochgezogen. Die gute Laune kommt dabei aber nicht zu kurz. Immerhin sind alle Helfer freiwillig dabei, opfern Abende, Wochenenden und zum Teil sogar Urlaubstage. „Wir sind ein aktiver Club. Da ist immer was los“, sagt der Schriftführer.
Der Verein steckt viel Energie in die akribische Vorbereitung des Veranstaltungsgeländes. „Die Gäste sollen sich wohlfühlen“, betont Kurrle. Alles solle super gepflegt aussehen. Dann stimme auch das Ambiente. Für die Fahrer wird die 1755 Meter lange Strecke vor dem Rennen aufgewühlt. Das Gras ist dann verschwunden und die blanke Erde ragt aus dem Boden. „Für die Fahrer ist das angenehmer“, erklärt Kurrle. Rund 350 Rennfahrer werden erwartet. Sie treten dieses Jahr in sieben Klassen gegeneinander an.
Am Rennwochenende werden rund 230 Freiwillige im Einsatz sein. Hinzu kommen DRK, Feuerwehr und Security. Auch fünf Ärzte werden bereitstehen. „Es ist ein gefährlicher Sport“, erklärt Kurrle. Sogar ein Hubschrauberlandeplatz für medizinische Notfälle wird eingerichtet. Die Besucher sollen davon aber bestenfalls nichts mitbekommen und sich stattdessen ausschließlich über die vielen Angeboten an der Rennstrecke und darum herum erfreuen. Für Kinder soll es einige Unterhaltungsangebote geben. Außerdem gibt es wieder die beliebten Verkaufsstände.
An den Abenden verstummen die Motoren. Leise wird es aber nicht. Im großen Festzelt gibt es Live-Musik. „Das Begleitprogramm ist sehr wichtig“, betont Kurrle. Es ist nicht der Rennsport allein, der die Faszination des Aichwalder Motocross-Events ausmacht. Der Bühnenaufbau steht den Freiwilligen noch bevor.
Über die Jahre sei die Veranstaltung gewachsen, meint der MSC-Pressesprecher Jochen Beck. Inzwischen müsse sogar Fahrern abgesagt werden, bedauert er. Auch die Motorräder seien immer stärker geworden. Und inzwischen gebe es sogar Motocross mit E-Motor. Es gibt aber nicht nur positive Neuerungen. Betrunkene und aggressive Besucher machten es irgendwann notwendig, eine professionelle Security-Firma zu beauftragen. „Wir müssen schauen, dass der Festzeltbetrieb geordnet abläuft“, sagt Beck. Ehrenamtliche allein könnten das nicht mehr leisten.
Nach dem Rennen sind die Freiwilligen erneut gefragt. Das Festivalgelände wird innerhalb weniger Wochen wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. „Wir machen Motocross auf der grünen Wiese“, bringt es der MSC-Pressesprecher Jochen Beck auf den Punkt. Normalerweise weiden Schafe auf den Wiesen. Das Material muss verstaut und der Rasen wieder hergestellt werden – bis zum nächsten Jahr.
Das müssen Besucher wissen
Termin
Das 63. ADAC Aichwald Motocross findet vom Freitag, 27. Juni, bis Sonntag, 29. Juni, auf dem Renngelände „In den Horben“ zwischen Aichschiess und Schanbach statt.
Programm
Neu ist, dass die rund 350 Fahrer in diesem Jahr in sieben Klassen gegeneinander antreten werden. Darüber hinaus gibt es rund um die Rennstrecke ein buntes Unterhaltungsprogramm. An den Abenden wird Live-Musik im großen Festzelt geboten. Am Freitag spielen die VIP’s und am Samstag wird das Hofbräu-Regiment die Besucher musikalisch unterhalten.
Tickets
Am Samstag kostet der Eintritt 12 Euro, am Sonntag 20 Euro. Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei. Ein Wochenendticket kostet 25 Euro. An den Abenden gibt es freien Eintritt ins Festzelt ab 16 Jahren.