Larissa Papenmeier lässt der Konkurrenz keine Chance

30. Juni 2025

Die Motorsportler trotzen beim 63. Motocross Aichwald der Hitze. Während bei den Frauen die Favoritin gewinnt, geht es in der Open-Klasse der Männer etwas enger zu.

Als der Startschuss für den ersten Lauf der Open-Klasse der Männer zur deutschen Meisterschaft fiel, stand bereits die Sonne mehrere Stunden über der Rennstrecke „In den Horben“, das Thermometer zeigte Temperaturen über 30 Grad an – und mit einem Mal wurde aus der beschaulichen Umgebung eine brodelnde Rennarena. Die Motoren dröhnten, Staub flog nach oben und das Publikum feuerte die Rennfahrer an. Mit Vollgas schossen die Motorsportler in die erste Kurve – dicht an dicht gedrängt. Sportlich ragten in der Open-Klasse Roan van de Moosdijk, Emil Ziemer in der 125er-Klasse und bei den Frauen wieder einmal Larissa Papenmeier heraus.

Zum 63. Mal fand in Aichwald das Motocross statt. Schon am Samstag strömten tausende von Fans auf das Gelände, und auch am Sonntag war der Andrang rund um die Rennstrecke groß. „Wir haben zwar heiße Bedingungen gehabt, aber es war alles sehr gut vorbereitet und wir haben für einige schattige Plätze sorgen können. Daher war der Zuschauerstrom extrem und abends im Festzelt war es durch die lauen Sommernächte phänomenal“, erzählte Manuel Dorn, der Vorsitzende des veranstaltenden Motorsportclubs (MSC) „Eiserne Hand“ Aichwald. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer hatten demnach alle Hände voll zu tun. Zu den Rennen und den Partys im Festzelt kamen insgesamt laut Dorn „weit über 20 000 Motocross-Fans“ auf den Schurwald – und somit mehr als im vergangenen Jahr.

Und das Motocross-Spektakel auf dem Schurwald hielt dieses Mal auch einige Premieren parat: Aus fünf wurden sieben Wertungsklassen. Neu dazugekommen sind die DM Jugend 50 sowie 85. Und zum ersten Mal ging es in allen Klassen um Punkte für die deutschen Meisterschaften. Bei den Männern in der DM-Open-Klasse wurden neben dem Routinier Max Nagl, der für seinen Heimatclub MSC startete, sonst aber beim Team Dörr Motorsport Triumph Racing angesiedelt ist, mehrere Tagessieganwärter im Vorhinein ausgemacht. Den ersten Lauf gewann der niederländische Gastfahrer Roan van de Moosdijk (Kosak Racing Team) überraschend vor Nagl sowie Noah Ludwig (KTM Sarholz Racing Team), die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten.

„Durch die Hitze war es sehr schwierig und man musste taktischer fahren. Van de Moosdijk erwischte aber auch einen sehr guten Tag“, sagte MSC-Fahrer Max Nagl, der im zweiten Lauf einen schlechten Start hinlegte, sich verletzte und so früh von der Strecke musste. Van de Moosdijk überholte den im zweiten Rennen zu Beginn führenden Ludwig und sicherte sich den Tagessieg. „Ich war zum ersten Mal hier und hatte zwei tolle Läufe. Die Strecke hat mir sehr gefallen“, sagte der Sieger van de Moosdijk. Ludwig landete auf Platz zwei, Mark Scheu (Johannes-Bikes Suzuki) auf Rang drei.

 Während am Anfang des ersten Laufs der Frauen Tanja Schlosser noch ein wenig Druck auf die Favoritin Larissa Papenmeier machte, ließ Papenmeier kurz darauf nichts mehr anbrennen und zog vorbei: Die 35-Jährige vom SYE Racing Team 423, die alle vier bisher ausgetragenen Rennen für sich entschied, baute ihren Vorsprung auch im zweiten Lauf aus, sodass sie erneut ganz oben vom Siegerpodest grüßte. Langweilig wird es laut Papenmeier aber „nie, denn es hat wieder sehr viel Spaß gemacht“. Zweite wurde Alexandra Massury (RCK Racing Team) und auf Platz drei landete Elena Kapsamer.

In der 125er-Klasse lieferten sich der Schweizer Emil Ziemer und Max Meyer (Meyer Racing) ein enges Rennen. Während sich im ersten Lauf Ziemer vor Meyer durchsetzte, führte Meyer am Anfang des zweiten, fiel dann aber zurück und wurde Zweiter. Der Tagessieg ging an Ziemer, während der Meisterschaftsführende Oskar Luis Romberg – auch vom Team Meyer Racing – als Dritter noch Punkte für die DM sammelte.

Bereits am Vortag gingen die Läufe der Junioren sowie der Jugend zur deutschen Jugendmeisterschaft über die Bühne. Einen Favoritensieg gab es in der 85er-Kategorie: Der Meisterschaftsführende Neo Nindelt vom Team Yamaha Knobloch behielt die Nerven, entschied beide Läufe souverän für sich und blieb bei der vierten Veranstaltung in Folge ungeschlagen. In der 65er-Klasse führten die beiden Fahrer Jesko Loberenz (SevenSevenSix MX-School) und Marlo Rach (A-Team) ihren Zweikampf auch in Aichwald fort. Schlussendlich setzte sich Loberenz aufgrund des besseren Ergebnisses im zweiten Lauf durch. Bei den jüngsten Teilnehmern der 50-Kubikzentimeter-Kategorie gewann Oskar Gajewski (OneForOne Production). Und in der 250er-Klasse wiederholte Valentin Kees (Kosak Racing Team) seinen Erfolg vom Vorjahr.

„Es ist beeindruckend, wie die ehrenamtlichen Helferteams, vor allem auch die jungen Leute, das Wochenende gewuppt haben“, betonte der MSC-Vereinsvorsitzende Dorn und ergänzte: „Es ist toll, dass uns so viele Jugendliche unterstützen wollen. Das motiviert.“ So kann es laut Dorn im kommenden Jahr dann weitergehen.

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