Durchwachsenes Wochenende für Max Stilz in Berlin

7. September 2017

Max Stilz/Foto: ADAC Motorsport

Auf der traditionsreichen Regattastrecke in Berlin-Grünau ging vor knapp zwei Wochen die zweite Runde zum diesjährigen ADAC Motorboot Masters über die Bühne. Unser Pilot Max Stilz aus Kernen erlebte ein turbulentes Wochenende.

Im Qualifying belegte Max hinter Ricardo Hofman (NED) und dem Franzosen Jeremy Brisset den dritten Rang und schaffte sich somit eine gute Ausgangslage für die Wertungsrennen. Beim Start zum ersten Sprintrennen am Samstag ging der 19-jährige Titelverteidiger an der ersten Wendeboje außen an Brisset und Hofman vorbei und wollte sich vor den Niederländer setzen. Hierbei kam es zu einer Berührung der beiden Boote und Hofman überschlug sich. Max hatte Glück und bekam nur einen Schlag von hinten auf den Motor. Allerdings sah die Rennleitung den Fehler bei Max und disqualifizierte ihn für das erste Sprintrennen. Vom letzten Startplatz aus musste Max das zweite Sprintrennen aufnehmen. In nur acht Rennrunden fuhr er noch auf Position sechs nach vorn. Dass der Schlag auf das Heck des Rennkatamarans von Max doch heftiger war, stellte sich nach dem Rennen heraus. Der Youngster klagte über Schmerzen in der Schulter und bekam vom Rennarzt eine ausgekugelte Schulter diagnostiziert. „Bei der Berührung hat es mir das Lenkrad aus der Hand geschlagen. Dabei muss wohl die Schulter etwas mitbekommen haben.“ resümierte Max.

Den Start zum ersten Hauptlauf am Sonntag erwischte Max erneut perfekt. Hier konnte er sich bereits um mehrere Positionen verbessern. In der dritten Rennrunde lag er auf Position sieben und versuchte an Uwe Schwarick (Berlin) vorbei zu gehen. Bei der Anfahrt zur Wendeboje kam der dahinter liegende Niederländer van den Broek mit extremem Geschwindigkeitsüberschuss auf der Innenseite angefahren und fuhr Max links ins Boot und überschlug sich ebenfalls dabei. Das Rennen wurde daraufhin abgebrochen und mit halber Punktezahl gewertet. Die Schäden am Boot von Max waren erheblich. Dennoch schaffte es das Team, den Rennkatamaran für den zweiten Hauptlauf wieder fit zu bekommen. „Ich habe nicht gedacht, dass wir es in der kurzen Zeit hinbekommen werden. Aber mein Team hat es mit Hilfe befreundeter Teams geschafft.“ freute sich der Youngster. Beim Start machte er wieder zwei Plätze gut und lag auf Position fünf, als sich der Niederländer Hofman ohne Fremdeinwirkung auf der Gegengeraden überschlug. Beim Re-Start konnte Max wiederum Plätze gut machen und lag an zweiter Position hinter Rudy Revert. Der Franzose baute seinen Vorsprung in der Anfangsphase von Runde zu Runde aus und hatte zwischenzeitlich mehr als acht Sekunden Vorsprung. Max kam aber im Laufe des Rennens immer besser zurecht und halbierte den Vorsprung innerhalb weniger Runden. Leider hatte er bei den am Ende des Rennens anstehenden Überrundungen nicht das Glück auf seiner Seite. Während die beiden letztplatzierten Niederländer Mart Bokslag und Cas van Veeren, beide wie Hofman und van den Broek für das Holland Sport Racing Team an den Start gehend , bei Revert fair Platz gemacht haben, musste Max zwei Runden kämpfen, um an den beiden Niederländern vorbei zu kommen. Somit war die Chance, Revert noch einzuholen, vorbei. Van Veeren bekam für diese Aktion eine Runde Abzug von der Rennleitung als Sportstrafe.

Max Stilz: „Was für ein Wochenende. Die Aktion im ersten Sprintrennen nehme ich auf meine Kappe – wobei ich denke, dass es eine knappe Entscheidung war. Was aber dann im Laufe des Wochenendes noch alles passiert ist, hat mit fairem Rennsport nicht mehr viel zu tun. Wir schauen aber auf uns und werden unser Boot noch in dieser Woche nach Dänemark in die Werft bringen, um an den beiden letzten Rennwochenenden wieder perfekt vorbereitet an den Start gehen zu können. Ein riesengroßes Dankeschön an mein Team und an die Helfer der anderen Teams, die dazu beigetragen haben, dass wir am zweiten Hauptlauf überhaupt an den Start gehen konnten. Das hat mich sehr beeindruckt.“

Text: Michael Scheerer/Jochen Beck
Foto: ADAC Motorsport

 

 

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