Frankreich triumphiert – Deutsches Team auf Platz fünf

30. September 2014

Nagl_MXoN_LV_2014/Foto: mxgp.com

Über 60.000 Besucher strömten am vergangenen Wochenende zum Motocross-Event des Jahres. Das Motocenter „Zelta Zirgs“ im lettischen Kegums war Austragungsort der 68. Auflage der Motocross-Mannschaftsweltmeisterschaft, dem Motocross of Nations. 34 Teams, jeweils aus einem Fahrer der MX2-, der MXGP- und der Open-Klasse bestehend, kämpften in der Qualifikation und den 3 Wertungsläufen um den begehrten Wanderpokal, die Chamberlain Trophy.

Nicht zu schlagen war in diesem Jahr die französische Mannschaft, angeführt von Gautier Paulin (MXGP), der mit zwei Laufsiegen den Grundstein für den zweiten Erfolg nach 2001 legte. Steven Frossard (Open) mit den Rängen zwei und vier und Dylan Ferrandis mit zwei neunten Plätzen auf dem kleinen MX2-Motorrad hatten damit am wenigsten Punkte aus der Addition der Einzelergebnisse gesammelt (die jeweils schlechteste Platzierung jeder Nation wird als Streichergebnis gewertet). Nach den ersten beiden Rennen aussichtsreich unterwegs war auch Titelverteidiger Belgien, doch nach einem Sturz von Kevin Strijbos (Open) mussten sie ihre Siegchancen begraben. Äußerst spannend verlief der Kampf um den letzten Podiumsplatz, den sich schließlich die US-Boys vor den Briten holten. Zu verdanken hatten sie das einer unglaublichen Aufholjagd von Eli Tomac, der nach einer Startkollision von Rang 36 regelrecht durch das Feld bis auf den dritten Platz pflügte. Ryan Dungey (MXGP) konnte nur im ersten Rennen überzeugen, MX2-Pilot Jeremy Martin erkämpfte unter Schmerzen nach einem heftigen Abflug in der Qualifikation noch zwei ordentliche Resultate.

Das deutsche Team hatte sich nach der Vorgabe von Teamchef Hubert Nagl einen Platz in den Top Five als Ziel gesetzt, allerdings zu einem Zeitpunkt, als mit Marcus Schiffer ein erfahrener Nationspilot und Mannschaftsweltmeister von 2012 an den Start gehen sollte. Dieser verletzte sich eine Woche vor den Nations beim Masters-Finale in Teutschenthal schwer (wir berichteten) und wurde durch Nachwuchsmann Henry Jacobi (MX2) ersetzt. Ken Roczen hatte aufgrund seiner Verpflichtungen in den USA und nach einer harten Saison frühzeitig abgesagt. Somit blieben der frisch gebackene Masterssieger Dennis Ullrich (Open) und natürlich Max Nagl (MXGP) übrig, um das hoch gesteckte Ziel trotzdem zu erreichen. Im ersten Lauf war Max von Anfang an vorne dabei und musste sich nur Paulin und Dungey geschlagen geben. Henry kam leider überhaupt nicht gut aus dem Gatter, kämpfte sich aber von Rang 38 noch auf 28 vor. Im zweiten Lauf war Dennis zu Beginn in den Top Ten unterwegs, fiel gegen Rennende aber etwas zurück und kam als 14. ins Ziel. Henry lag bis Rennmitte auf einem ordentlichen zwanzigsten Platz, als er leider zu Boden musste. Mehr als Rang 34 war für ihn nicht mehr drin. Beim Start zum dritten Lauf sorgte dann ein Deutscher für einen Paukenschlag: Dennis packte einen seiner berüchtigten Starts aus, düpierte die gesamte Weltelite und holte sich den Holeshot! Dass er diese Position bei der Konkurrenz nicht lange halten konnte, verwunderte nicht, am Ende fuhr er einen ordentlichen 15. Platz heraus. Max war am Start auch vorne mit dabei und fuhr bis auf  Rang vier nach vorne, ehe er in einer Kurve zu Boden ging und sein Bike erst nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zum Laufen brachte. Er wurde weit nach hinten durchgereicht und konnte sich noch auf den zwölften Platz nach vorne kämpfen.

Somit hatte das deutsche Team sein Ziel trotz der nicht ganz einfachen Umstände im Vorfeld und während der Veranstaltung erreicht.
Herzlichen Glückwunsch – Henry, Ulle und Max – und allen anderen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben!

Mehr zum MXoN gibt es hier.

 

Text: Jochen Beck
Foto: mxgp.com

 

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