Hochkarätiges Teilnehmerfeld erwartet

29. Juni 2022

Beim Motocross in Aichwald wird in sechs stark besetzten Klassen gestartet. Besonderes Highlight ist, dass auch Ausnahmefahrer Max Nagl bei den DM Open antreten wird – und es wird wieder ein Rennen des Ladies Cups geben.

Die Freude war groß, als Max Nagl in einem persönlichen Gespräch mit Manuel Dorn, dem Vorsitzenden des MSC „Eiserne Hand“ Aichwald, mitteilte, dass er in diesem Jahr wieder beim Motocross seines Heimclubs teilnehmen wird. Zuletzt ist das Ausnahmetalent im Jahr 2016 im Rahmen der ADAC MX Masters in Aichwald zu Gast gewesen. Die Serie hätte auch in dieser Saison wieder auf der Naturstrecke „In den Horben“ Halt gemacht – doch der enge Terminkalender wegen der zahlreichen WM-Veranstaltungen ließ den Verantwortlichen um Dorn keine Wahl, sich um Alternativen zu bemühen. Und die können sich durchaus sehen lassen. Sechs Klassen sind insgesamt am Start. In fünf davon wird um Punkte zu deutschen Meisterschaften gefahren.

„Aichwald ist mein Publikum“

Der 34-jährige Max Nagl wird bei den DM Open an den Start gehen – eine Ausnahme für seine Clubkameraden vom Schurwald. „Aichwald ist mein Publikum und mein Verein“, sagt der Oberbayer. Sonst nimmt der Mannschaftsweltmeister von 2012 und Vizeweltmeister der MXGP-Klasse von 2009 nur an den Masters-Veranstaltungen und an ausgewählten Läufen zur tschechischen Meisterschaft teil – er pilotiert eine Husqvarna für ein tschechisch-deutsches Team. Dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, demonstrierte er kürzlich eindrucksvoll: In fünf von sechs Masters-Läufen der laufenden Saison sah er als Erster die Zielflagge.

Die DM Open führt Stefan Ekerold an – ein Name, der bei Motorsportbegeisterten Erinnerungen wecken dürfte. Sein Vater Jon Ekerold, gebürtiger Südafrikaner und Straßenrennfahrer, gewann 1980 sensationell den WM-Titel in der 350-Kubikzentimeter-Klasse – als Privatfahrer vor einem gewissen Anton „Toni“ Mang. Stefan Ekerold ist nun auf dem Weg, zumindest national seinen ersten großen Titel einzufahren. Die Hälfte der bisher ausgetragenen Rennen hat der 26-jährige Saarländer für sich entschieden. Für einen kleinen Dämpfer sorgte ein Ausfall beim Aufeinandertreffen im sächsischen Lugau. Der Vorsprung auf den Gummersbacher Lukas Platt beträgt noch 16 Punkte, auf diesen folgt der Vorjahresmeister Tim Koch.

In der Junioren-Meisterschaft bis 250 Kubikzentimeter steht ein Pilot an der Spitze, der auch in der Open-Klasse mitmischt: Noah Ludwig aus Westdorf hat die beiden Läufe der Nachwuchsklasse in Genthin gewonnen, um einen Tag später an gleicher Stelle zwei zweite Plätze in der Open-Klasse einzufahren. In Lugau legte der 17-jährige nach: Lauf- und Tagessieg in der Open-Klasse, wo er auf Platz fünf der Tabelle rangiert. Auch ein Württemberger kämpft in der Nachwuchsklasse, in der 14- bis 25-Jährige antreten, um die vorderen Plätze: Paul Bloy aus Biberach, der im Jugend- und Juniorenbereich schon vier Vizetitel auf nationaler Ebene sammelte, belegt momentan den dritten Meisterschaftsrang.

Gleich in drei Jugendklassen werden in Aichwald Punkte für deutsche Meisterschaften vergeben. Die Jüngsten mit ihren 65- Kubikzentimeter-Maschinen sind zwischen acht und zwölf Jahre alt, die 85-Kubikzentimeter-Piloten zwischen zehn und 16 Jahre alt, die Jahrgänge 2009 bis 2005 dürfen auf den Achtelliter-Maschinen antreten. Die Zwischenklassements werden von Neo Nindelt (65er), Jonathan Frank (85) und Eric Rakow (125) angeführt.

Larissa Papenmeier am Start

Sportlich abgerundet wird das Programm in Aichwald durch den DMV MX Ladies Cup. Die Serie war 2019 schon zu Gast in Aichwald und erfreute sich großer Beliebtheit, sowohl bei den Fahrerinnen als auch beim Publikum. Für die Organisation des Cups zeigte sich Larissa Papenmeier verantwortlich – und sie steht auch wieder mit am Startgatter. Seit Jahren ist sie das Aushängeschild des weiblichen deutschen Cross-Sports. Bereits 2009 war die mittlerweile 32-jährige Ostwestfälin Vizeweltmeisterin – seit 2016 rangiert sie ununterbrochen in den Top-Fünf der WM. Eine weitere Teilnehmerin sorgt derzeit international für Furore. Die 16-jährige Alexandra Massury aus Berchtesgaden, Kaderathletin der ADAC Stiftung Sport, hat sich am vergangenen Sonntag in einem spannenden Finale im polnischen Danzig den EM-Titel der 125-Kubikzentimeter-Klasse gesichert. In der gemeinsamen Wertung mit der hubraumstärkeren Konkurrenz belegte sie Rang vier.

Text und Foto: Jochen Beck
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