Hoffnung auf Motocross im Sommer

27. Juli 2021

Im Mai ist das Alternativevent des Aichwalder Motocross-Klassikers abgesagt worden. Nun gibt es wieder Hoffnung: Es soll doch ein Rennen geben – in Reutlingen.

Lange sah es so aus, als ob 2021 ein motocross-armes Jahr werden würde. Das Rennen in Aichwald war wegen der Pandemie abgesagt worden. Im Mai wurde dann bekannt, dass die Alternativveranstaltung auf dem Gelände des 1. RMC Reutlingen auch nicht stattfinden kann. Für das Event hatten sich der MSC „Eiserne Hand“ Aichwald und der 1. RMC zusammengeschlossen, doch die Stadt Reutlingen gab den Veranstaltern keine Genehmigung. Nun wagen die Vereine unter der der Regie des ADAC Württemberg einen weiteren Anlauf. Und der lässt hoffen: Es wird doch ein Motocross im Sommer geben.

Demnach soll das Finale der ADAC MX Masters am 11. und 12. September in Reutlingen stattfinden. Das teilte der ADAC Württemberg mit. Gefahren werde in allen vier Rennklassen: die ADAC MX Masters, der MX Youngster Cup, der MX Junior Cup 125 und der MX Junior Cup 85.

Zwar bleibt die heimische Strecke der Aichwalder „In den Horben“ auch in diesem Jahr ungenutzt, trotzdem ist MSC-Vorstand Manuel Dorn froh: „Wir freuen uns! Die süddeutsche Motorsportverbundenheit schafft etwas, was keiner mehr gedacht hätte.“ Vor allem aus finanziellen Gründen, hätte es sich für die Aichwalder nicht gelohnt, ein eigenes Rennen zu veranstalten. Im September spielt der MSC nur eine Nebenrolle, federführend organisiert der ADAC Württemberg die Veranstaltung. Mit im Boot sitzt neben dem 1. RMC Reutlingen auch der MSC Gaildorf, auf dessen Gelände das Finale der MX Masters gewesen wäre.

Weil es den Gaildorfern aber ähnlich wie den Aichwaldern erging – sie hätten es alleine einfach nicht geschafft –, entstand die Idee, das Rennen gemeinsam zu planen und es in Reutlingen auf dem Gelände „Am Sportpark“ auszutragen. Dort gibt es eine permanente Hartbodenstrecke, die die Veranstalter einfach nutzen können. In Aichwald hätten sie die Strecke zum Beispiel erst aufbauen müssen.

„Dieses Engagement unserer Ortsclubs unterstreicht den Stellenwert, den Motocross in Württemberg hat“, sagte Michael Saur, der Sportvorstand des ADAC Württemberg und gleichzeitig Vorsitzender des RMC Reutlingen. Nach derzeitigem Stand dürfen keine Zuschauer an der Strecke stehen. „Unser Fokus liegt jetzt auf der Sicherstellung eines reibungslosen Rennablaufs“, sagte Saur. Kurz vor dem Motocross werde die Lage jedoch noch einmal neu bewertet. Motorsportfans können die Rennen über einen Livestream im Internet unter www.adac.de/mx-masters verfolgen.

Trotz der Freude ist Manuel Dorn vom MSC Aichwald etwas skeptisch, ob das Event stattfinden kann. „Es ist so, dass die Zahlen langsam steigen“, sagt er. Zwar gibt es keine Zuschauer, aber allein das Teilnehmerfeld mit Betreuern und Trainern besteht aus mehreren hundert Personen. Die Veranstaltung ist für Dorn deshalb „hypothetisch“. Wenn alles aber klappt, dann „ist das das Beste, was dem Sport passieren kann.“

Text: © Dominic Berner/Esslinger Zeitung
Foto: ADAC Motorsport
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