Max Stilz auf Platz sechs der Europameisterschaft – trotz Überschlag

20. September 2017

Stilz/Foto: ADAC Motorsport

Rendsburg im hohen Norden war am vorvergangenen Wochenende Schauplatz der UIM Formel 4 Motorboot-Europameisterschaft. 32 Fahrer aus 13 Nationen, darunter alle Formel 4 WM-Piloten, traten im Obereiderhafen an, um den Titelträger unter sich auszumachen.

Der Rennkatamaran von MSC-Pilot Max Stilz kam am Freitag direkt aus der Werft in Dänemark, wo die Schäden des letzten Rennens in Berlin vor vierzehn Tagen repariert wurden, nach Rendsburg. Bereits im freien Training zeigte sich die hervorragende Form von Max. In der Qualifikation konnte er sich mit Position zehn einen Startplatz für die vier Finalläufe sichern.

Bereits beim Start zum ersten Lauf konnte er sich um einige Positionen verbessern. Im Laufe des Rennens hing Max hinter dem zweiten deutschen Fahrer Patrick Wiese (Bondorf) und dem Ungarn Attila Horvath einige Runden fest. Mit einem beherzten Überholmanöver vor einer Wendeboje ging er gleich an beiden Konkurrenten vorbei und beendete diesen Lauf auf Rang vier. Im zweiten Lauf hatte er gleich nach dem Start Pech. An der ersten Wendeboje kollidierte er mit dem späteren Europameister Rudy Revert (Frankreich). Revert zog direkt vor Max nach innen und drehte dabei das Boot von Max, der nur mit Mühe einen Überschlag verhindern konnte. Auf Position zehn liegend kam er aus der ersten Runde zurück und verbesserte sich im Laufe des Rennens auf Position sechs. Im dritten Lauf sicherte sich Max, wie schon im ersten Durchgang, Position vier hinter dem Dritten der Weltmeisterschaft Kalle Viippo, Weltmeister Manninen (beide Finnland) und Revert. Den Start zum letzten Lauf erwischte der MSC-Youngster nicht optimal. Horvath, von Position fünf gestartet, konnte Max am Start eine Position abnehmen. Der machte jedoch mächtig Druck auf Horvath und lag nur knapp eine Sekunde hinter dem Ungarn. An der Schikane versuchte sich Max optimal zu positionieren, um an der folgenden Wende an Horvath vorbei zu gehen. Dabei wurde er von einer Windböe erwischt, überschlug sich und blieb in diesem Lauf ohne Punkte. Max konnte sich selbst aus dem Boot befreien und blieb zum Glück unverletzt. Für das Team bedeutet dies jedoch eine weitere Nachtschicht, um den Motor noch an Ort und Stelle trocken zu legen.

In der ADAC Motorboot Masters Wertung belegte Max hinter Europameister Revert den zweiten Rang. Im Gesamtklassement führt nun der Franzose vor dem Finale in zwei Wochen in Düren mit 202 Punkten vor Max Stilz (191) der sich um einen Platz verbessern konnte.

Max Stilz:
„Zunächst erstmal ein Dankeschön an mein Team. Sie haben in den zwei Wochen seit Berlin mein Boot wieder perfekt hinbekommen und vorbereitet. Ich freue mich, dass ich bei dieser starken internationalen Konkurrenz einen sechsten Gesamtplatz einfahren konnte. Schließlich waren alle Fahrer der Weltmeisterschaft in Rendsburg am Start. Schade, dass ich im letzten Lauf abgeflogen bin – aber der Wind war teilweise sehr böig und unberechenbar. Mein Ziel, den Rückstand auf Rudy Revert zu verkürzen, ist mir leider nicht gelungen. Wir haben jetzt in zwei Wochen mit Düren noch ein Rennwochenende. Hier werden wir alles versuchen, um vielleicht doch noch den Titel verteidigen zu können. Den amtierenden Europameister zu schlagen, wäre doch eine tolle Geschichte.“

Text: Michael Scheerer/Jochen Beck
Foto: ADAC Motorsport
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