Noah Ludwig: Aufstieg eines Ausnahmetalents

30. Juni 2025

In Noah Ludwig sehen die Besucher des ADAC Motocross in Aichwald am Wochenende einen der Hoffnungsträger für den deutschen Motorsport.

Als am vergangenen Wochenende die Motoren aufheulten und die Erde bebte, richteten sich viele Blicke auf einen ganz bestimmten Fahrer des breiten Teilnehmerfelds. Noah Ludwig, der 20-Jähriger Ascherslebener, hat sich innerhalb weniger Jahre vom vielversprechenden Nachwuchsfahrer zum Hoffnungsträger des deutschen Motocrosssports entwickelt. Im KTM Sarholz Racing Team fährt er nicht nur um Punkte, sondern auch um die Zukunft einer ganzen Sportart, die in Deutschland lange auf neue Helden gewartet hat. Dass er einmal Profi werden wolle, sei für ihn früh klar gewesen. „Für mich gab es nie etwas anderes, ich bin mit dem Sport groß geworden“, verrät der Fahrer am Samstag beim Gespräch am Rande des Rennsportgeländes in Aichwald.

Noah Ludwig begann seine Karriere mit viel Leidenschaft bereits in der Kindheit. Schon der Vater ist Motocross gefahren. „Irgendwann hat man mich einfach auf ein Motorrad gesetzt“, sagt Ludwig. Seitdem hat ihn der Rennsport nicht mehr losgelassen. Über die verschiedenen Renn- und Altersklassen ging es stetig weiter nach oben auf der Karriereleiter. Schon früh fielen sein außergewöhnliches Fahrgefühl und seine Entschlossenheit auf. Gegen Ende der Schulzeit stand die Entscheidung an, Vollzeit und als Profi den Motorrennsport weiterzubetreiben oder nicht. Inzwischen hat Ludwig Mechaniker, Sponsoren und alles, was zu einem professionellen Team gehört.

Die Erfolge ließen auch als Profi nicht lange auf sich warten. Im Jahr 2022 wurde er Deutscher Meister in der MX2-Klasse und belegte im ADAC MX Youngster Cup den dritten Gesamtrang – ein Ergebnis, das ihm 2023 den Sprung in die prestigeträchtige ADAC MX Masters-Klasse bescherte. Zu seinen größten Erfolgen aus der jüngeren Zeit zählen neben zwei deutschen Meistertiteln (2022 und 2024) der Sieg beim ADAC Master Overall MX in Mölln im vergangenen Mai sowie das Sammeln der wichtigen Punkte für die WM.

Ludwig ist längst nicht mehr nur in Deutschland ein bekannter Name. Zu seinen Erfolgsgeheimnissen zählt der starke Start. Neben der guten Reaktion seien Gewicht, Technik und Fitness entscheidende Faktoren für einen guten Anfang eines Rennens, verrät Ludwig. Auch seine Kondition und Rennpace überzeugen – die Formkurve zeigt klar nach oben. Noah Ludwig ist auf dem besten Weg, das große Versprechen des deutschen Motocross-Sports einzulösen. Mit Talent, Disziplin und einer gehörigen Portion Ehrgeiz könnte er in den kommenden Jahren nicht nur die nationale, sondern auch die internationale Szene prägen. Die Fans dürfen gespannt sein, wohin die Reise dieses Ausnahmetalents noch führt. „Wenn man sich wohlfühlt, kann man am besten fahren“, sagt er.

Für die kommenden Monate hat er sich viel vorgenommen: Er hofft auf eine Top-Drei-Platzierung bei den Masters in der aktuellen Saison. Bei der WM hofft der 20-Jährige im kommenden Jahr unter die Top-Zehn zu kommen. Und natürlich hofft er auch auf dem Schurwald auf ein gutes Ergebnis. „Die Strecke ist cool“, weiß er aus den vergangenen Jahren, in welchen er bereits in Aichwald an den Start ging. Der harte Boden liege ihm besonders gut.

Neben dem Motorsport bleibt nicht mehr viel Raum für weitere Hobbys. Zwischen März und September ist der Fahrer eigentlich immer unterwegs – in Deutschland und Europa. Zuletzt ist es für Ludwig neben vielen Rennen in Deutschland auch nach Lettland, in die Schweiz und nach Frankreich gegangen.

Über den Winter steht dann weniger das Fahren, sondern die Fitness auf dem Programm. „Da ist dann nicht mehr viel Zeit für weitere Hobbys“, erklärt Ludwig. Außerhalb der Rennstrecke bleibt das Motorrad im Anhänger. Auf der Straße fährt er nicht gerne mit dem motorisierten Zweirad.

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