Mitgliederversammlung 2024

Die Wahlen bei unserer Mitgliederversammlung am Freitag, den 2. Februar 2024 ergaben folgende Besetzung der Vorstandschaft und der
Beisitzer:

 

 

 

1. Vorsitzender: Manuel Dorn, Aichschieß
2. Vorsitzender: Martin Rommelspacher, Schanbach
Schatzmeister: Philipp Staniczek, Aichschieß
Stellv. Schatzmeister: Andreas Müller, Aichschieß
Sportleiter: Andreas Fischer, Schanbach
Stellv. Sportleiter: Frank Walter, Krummhardt
Schriftführer: Ralf Kurrle, Aichschieß
Stellv. Schriftführer: Jochen Beck, Hohengehren
Bewirtschaftungsleiter: Michael Schefenacker, Aichschieß
Beisitzer: Marco Hallwachs, Schanbach
Beisitzer: Christoph Sobek, Aichelberg
Beisitzer: Frank Stallecker, Schanbach
Beisitzer: Thomas Kieffer, Esslingen
Rechnungsprüfer: Karl-Heinz Stallecker, Schanbach
Rechnungsprüfer: Michael Baumann, Schanbach

 

Für 50 Jahre Clubmitgliedschaft wurden Erwin Wohlhaupter und Michael Gloss geehrt, für 60 Jahre Franz Stöhr. Zu den „jungen Wilden“, die am 20. März 1954 unseren Club in der Krone in Aichschieß gegründet haben, zählen Kurt Sommer und Werner Gläser – beide konnten die Urkunde für ihre 70-jährige Mitgliedschaft im Rahmen unserer Versammlung persönlich entgegennehmen. Wir danken allen Jubilaren für die langjährige Treue und wünschen weiterhin viel Gesundheit.

Text und Foto: Jochen Beck

Max Nagl verteidigt Masters-Titel

Max Nagl (KMP Honda Racing powered by Krettek) hat am vergangenen Wochenende mit drei Laufsiegen im brandenburgischen Dreetz seinen Titel bei den ADAC MX Masters verteidigt und darf sich nun zum sechsten Mal Internationaler Deutscher Motocross-Meister nennen.

Zum Saisonfinale reiste der Oberbayer mit einem dünnen Vorsprung von 13 Punkten auf seinen härtesten Widersacher Tom Koch (KTM Kosak Racing Team) an. Doch bereits im ersten Lauf am Samstagnachmittag erwischte der MSC-Pilot den besten Start, dominierte das Geschehen und setzte sich schnell vom Feld ab. Mit über 15 Sekunden Vorsprung vor Koch feierte er einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg. Und am Rennsonntag machte der 36-jährige genau dort weiter: Wieder kam er am besten aus dem Startgatter und baute seine Führung kontinuierlich aus – selbst ein kleiner Sturz konnte den zweiten Laufsieg nicht verhindern. Da Koch als Fünfter über die Ziellinie kam, hatte Max bereits zu diesem Zeitpunkt den Titel sicher und konnte sich feiern lassen. Auch das hinderte ihn nicht daran, den dritten Lauf vor seinem Teamkollegen Jordi Tixier und Koch zu gewinnen.

Wir gratulieren unserem Clubkameraden Max Nagl zu einer großartigen Saisonleistung und dem erneuten Titelgewinn! Ein wahrer Champion!

Endstand ADAC MX Masters 2023:
1. Maximilian Nagl (GER, HON), 486 Punkte
2. Tom Koch (GER, KTM), 456
3. Jordi Tixier (FRA, HON), 413
4. Adam Sterry (GBR, KTM), 383
5. Maximilian Spies (GER, KTM), 346
6. Nico Koch (GER, GAS), 211
7. Noah Ludwig (GER, KTM), 204
8. Stefan Ekerold (GER, HUS), 197
9. Tim Koch (GER, HUS), 189
10. Henry Jacobi (GER, KTM), 187

Text: Jochen Beck
Foto: ADAC Motorsport/Steve Bauerschmidt

Tobias Blank ist Deutscher Vizemeister

Tobias Blank hat sich zusammen mit seinem Beifahrer Justin Blume am vergangenen Wochenende den Vizemeistertitel der Deutschen Motocross Meisterschaft Seitenwagen im schwäbischen Gerstetten gesichert. Mit zwei zweiten Plätzen zum Saisonfinale konnten die beiden das österreichische Duo Schneider/Weiss in der Meisterschaftswertung hinter sich lassen, die verletzungsbedingt nicht antreten konnten. Auch bei Tobias stand im Raum, dass er sich nach einem Ersatz umschauen muss, nachdem sich Justin beim WM-Lauf in Rudersberg an der Achillessehne verletzt hatte. Doch Justin biss auf die Zähne, und so konnte der MSC-Pilot mit seinem angestammten und vertrauten Beifahrer die nötigen Punkte einfahren. Souveräner Meister wurde Tim Prümmer, der mit Jarno Steegmans ausrückte. Prümmer gewann elf der 14 Wertungsläufe, die letzten neun in Serie.

Wir gratulieren unserem MSC-Clubfahrer Tobias und seinem Beifahrer Justin zu dieser herausragenden Leistung!

Text und Foto: Jochen Beck

Jugend-Event mit kleinem Jubiläum

Zum gewohnten Zeitpunkt am ersten Ferienfreitag lud der MSC zum traditionellen Jugend-Event ein. Bereits zum fünfzehnten Mal konnten Kids und Teens auf kleinen Quads, MX-Bikes und im Seitenwagen die „Rennstrecken“ unter die Räder nehmen – und zum zweiten Mal mit „Racefeeling“ direkt am Kurs „In den Horben“. Der Wettergott meinte es zu Beginn nicht gut mit den Teilnehmern und sorgte für ordentlich Streckenbewässerung. Doch die rund 140 Nachwuchsfahrer*innen störte das nicht und auch der eine oder andere Sturz aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse konnte den Spaß nicht trüben. Und driften lässt es sich auch leichter, wenn es etwas rutschig ist…

Die Offroad-Cracks und ihre Begleiter wurden von unserem Bewirtschaftungsteam wie gewohnt vom Grill und mit gekühlten Getränken verpflegt. Wer sich trocknen oder wärmen wollte, konnte dies am Lagerfeuer  – und nebenbei noch ein Stockbrot backen. Nebenan stand der obligatorische Bagger, mit dem aber nicht gebuddelt wurde, sondern die Geschicklichkeit unter Beweis gestellt werden konnte.

Gegen Ende zeigte sich doch noch die Sonne und strahlte mit den Kids um die Wette – wir freuen uns schon heute auf Ausgabe 16 in 2024!

Hier gibt es einen kleinen Rückblick.

Text und Foto: Jochen Beck

Auf dem Sprung

Maximilian Spies gilt als eines der größten deutschen Motocross-Talente. Auch bei den Rennen in Aichwald hat er überzeugt.

Fast auf den Tag genau vor 16 Jahren saß Maximilian Spies zum allerersten Mal auf einem Motorrad – mit gerade dreieinhalb Jahren. Wie so oft in der Szene war es der Vater, der früher selbst international Supermoto und Motocross gefahren ist, der den Filius schon früh mit der Sportart in Berührung brachte. „Ich war von klein auf dabei“, bestätigt Max Spies – und von Anfang an von Dreck, Staub und dem rasanten Tempo fasziniert.

Mittlerweile hat es der „Kleine“ weit gebracht: Im Alter von sechs Jahren fuhr er die ersten Rennen, schnell stellten sich die ersten Erfolge in diversen Juniorenklassen ein, und mit gerade mal 15 – frisch den Realschulabschluss in der Tasche – wagte Max Spies den Sprung ins Profilager, unterschrieb seinen ersten Vertrag und zog nach Italien. Nicht erst seit gestern gilt der mittlerweile 19 Jahre alte Brandenburger aus Ortrand als eines der größten Motocross-Talente in Deutschland.

Seine Klasse stellte er auch in Aichwald unter Beweis, dominierte die 250er-Klasse der Junioren und fuhr bei den DM Open vorne mit. Dabei hatte das kleinere Bike, das er bei den Junioren einsetzte, zuvor rund ein dreiviertel Jahr in der Ecke gestanden: „Das ist mein erstes Rennen in diesem Jahr in der Klasse.“ Denn obwohl Spies eigentlich noch vier weitere Jahre bei den MX2 hätte fahren können, hatte er sich schon in diesem Jahr für den Wechsel in die hubraumstärkste 450er-Klasse entschieden. Der Grund: Mit seinen 1,92 Meter Körpergröße und seinen rund 90 Kilogramm ist er körperlich um einiges weiter als die gleichaltrige Konkurrenz, und die hat deswegen – vor allem vom Start weg – Vorteile. Der frühe Wechsel ist aber nichts Neues für Spies: „Ich war schon immer zu groß und zu schwer für meine Motorräder und musste frühzeitig eine Etage höher steigen.“ Nun stellt er sich der internationalen Elite.

Ursprünglich hätte diese Saison zum Eingewöhnen sein sollen. Doch bislang lief es besser als erwartet, und Spies sitzt bei den ADAC MX Masters den Topfahrern wie Max Nagl und Tom Koch ganz schön im Nacken, belegt dort derzeit Rang fünf. Sogar einen Platz auf dem Podium – Ende Mai im dänischen Randers – sprang in seiner Debütantensaison bereits heraus. Erwartet hätte das keiner von dem Youngster. Auch er selbst ist ein bisschen überrascht: „Bisher läuft es richtig gut. Max Nagl ist 16 Jahre älter als ich und hat entsprechend viel mehr Erfahrung. Aber ich kann ihm Druck machen und habe ihn dieses Jahr sogar schon überholt.“

Sein ursprüngliches Saisonziel, bei den ADAC MX Masters unter den Top Fünf zu landen, hat der 19-Jährige deswegen mittlerweile revidiert: „Ich bin nicht weit weg von den Top Drei – da will ich hin.“ In der Weltmeisterschaft lautet die Devise weiterhin unter die besten 20 Fahrer zu kommen – auch da ist Spies als aktuell 21. nicht weit weg.

Neben dem Wechsel auf das große Bike stand in diesem Jahr eine weitere Veränderung für Spies an: Seit Anfang der Saison startet er für das renommierte Team Kosak KTM, seit vielen Jahren eine der Kaderschmieden der deutschen Szene. Auch bei Kosak hält man große Stücke auf den jungen Mann. „Wir beobachten Max seit vielen Jahren“, sagt Senior-Teamchef Herbert Kosak. Er will den Brandenburger behutsam aufbauen und muss ihn deswegen zuweilen noch ausbremsen. „Max ist unglaublich ehrgeizig und hat seine eigene Meinung, trotzdem lässt er sich was sagen, das ist wichtig“, sagt Kosak.

Zurück nach Aichwald: Für Max Spies, der 2023 zum dritten Mal „In den Horben“ am Start war, ist dies übrigens „die schönste Naturstrecke Deutschlands“ und jedes Jahr eines der absoluten Highlights im Rennkalender. Sein Start in der 250er-Klasse am Samstag verbuchte der 19-Jährige indes unter der Kategorie „Jux und Dollerei“: Wieder mal auf einem Zweitakter zu sitzen, zaubere ihm ein Lächeln ins Gesicht, sagt Spies. Ernster wurde es dann bei den DM Open am Sonntag – und wieder einmal lief es außerordentlich gut für den 19-Jährigen: In der Qualifikation war er der Schnellste. Nach den Rängen vier und fünf sprang am Ende in der Tageswertung Platz fünf heraus.

Steckbrief Maximilian Spies
Geburtstag: 27. 02. 2004
Größe: 1,92 Meter
Hobbys: Endurocross, Mountainbike.
Musik: Deutsch-Rap , House, Old School MX Songs.
Motorrad: KTM 450 SX-F
Team: Kosak KTM

Größte Erfolge: Deutscher Meister 85 Kubikzentimeter (2016), Deutscher Vizemeister 125 (2017 und 2018), ADAC MX Youngster Cup Champion (2020), European Champion EMX2T (2021), Zweiter ADAC MX Youngster Cup (2021 und 2022).

Text: Kerstin Dannath
Foto: Jochen Beck

Koch-Festspiele „In den Horben“

Heiße Rennen und heiße Atmosphäre: Das Motocross in Aichwald bot einmal mehr hitzigen und spektakulären Motorsport.

Auf staubtrockener Piste bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer beim Motocross in Aichwald heißen Motorsport geboten. Heiß ging es auch bei den beiden Partynächten im Festzelt zu. 21 000 Besucherinnen und Besucher wurden bei den Rennen und den Festabenden gezählt. „Sehr zufrieden“ zeigte sich Manuel Dorn, der Vorsitzende des veranstaltenden MSC Aichwald. Sportlich setzten Tom Koch, Larissa Papenmeier und Maximilian Spies die Akzente.

Max Nagl, Clubfahrer des MSC Aichwald, hatte im ersten Lauf der DM Open (Rang sieben) mit Bremsenproblemen zu kämpfen, siegte im zweiten Durchgang souverän und belegte in der Tageswertung Platz drei. Der sieggewohnte Oberbayer machte trotzdem einen zufriedenen Eindruck. „Natürlich“ habe das Heimrennen Spaß gemacht. Geschlagen musste er sich Tom Koch und Boris Maillard geben. Tom Koch fährt in dieser Saison in erster Linie die MXGP-WM und die ADAC MX Masters. „Das war ein gutes Training“, sagte er. „Die Strecke war gut vorbereitet, ich komme gerne wieder.“ Die Koch-Festspiele komplett machten Tim Koch (Toms Bruder) und Nico Koch (nicht verwandt), die mit ihren Aichwalder Platzierungen die Spitzenpositionen in der DM-Open-Wertung (Nico Erster, Tim Zweiter) festigten.

Im Ladies Cup konnte Anne Borchers die Dominatorin zumindest ein wenig ärgern, doch ihre Führung in den ersten Runden beider Läufe musste sie alsbald an Larissa Papenmeier abtreten. Papenmeier dominierte wie gewohnt beide Durchgänge (Samstag und Sonntag). Dabei hatte sie die etwas schwächere Zweitakt-Maschine ausgepackt. „Damit ich ein bisschen etwas zu tun habe“, sagte Papenmeier. Alle acht Saisonläufe hat sie damit gewonnen, wie auch die Ladies-Cup-Titel der vergangenen Jahre. Langweilig? „Nie“, sagt sie, „ich habe trotz allem Spaß.“ In der WM-Wertung liegt sie zwei Rennen vor Schluss und nach etwas Verletzungspech zu Saisonbeginn derzeit auf Rang sechs. Hinter Papenmeier belegten „In den Horben“ Alicia Reitze und Anne Borchers die Plätze zwei und drei. Im zweiten Lauf gab es in der ersten Kurve nach dem Start einen Unfall, in den einige Pilotinnen verwickelt waren. Ein paar davon mussten das Rennen aufgeben, zwei wurden zur Abklärung mit dem Krankenwagen in eine Klinik gebracht.

Bei der DM Junioren 250 nutzte samstags Maximilian Spies die Läufe als Aufwärmprogramm für die DM Open – und gewann beide Durchgänge. Für die Nachwuchsserie, die er sonst nicht fährt, hatte er seine Zweitakt-Maschine (bei den DM Open fährt er 450 Viertakt) ausgepackt, und hatte nach dem wenigen Training mit dem Motorrad prompt beide Male beim Start Probleme. Tageszweiter wurde Paul Haberland. Die in der Gesamtwertung führenden Peter König und Marnique Appelt hatten im ersten Durchgang große Mühe, dem Tempo an der Spitze zu folgen und landeten auf den Rängen neun (König) und 15 (Appelt). „Mir ist am Start der Gang rausgesprungen, und dann bin ich in den ersten drei Runden auch noch zwei Mal hingefallen“, sagte Appelt. Immerhin revanchierten sich beide im zweiten Lauf mit den Rängen drei (Appelt) und vier (König). In der Gesamtwertung führt nun König vor Appelt.

Im Rennen der DM Jugend 125 dominierte der Gesamtführende Linus Jung. Er gewann beide Läufe. „Es lief einwandfrei“, sagte Jung. Der 16-Jährige hat im Motocrosssport noch viel vor: „Mein Traum ist, von dem Sport leben zu können.“ Dafür muss er sich auf den Weg an die internationale Spitze im Erwachsenenbereich machen. „Irgendwann mal Weltmeister werden“, formuliert Jung hohe Ziele. Tageszweiter in Aichwald wurde Colin Sarre vor Niklas Ohm.

Bei den Jüngsten (acht bis zwölf Jahre) der 65er-Klasse ging es in Aichwald um keine Meisterschaftspunkte. Dort siegte Tizian Bolliger vor John Kranhold.

Text: Claus Hintennach
Foto: Jochen Beck

Papenmeier, Bolliger und Koch siegreich am Rennsonntag

Hochsommerliche Temperaturen verlangten den Teilnehmern beim 61. Internationalen ADAC Motocross in Aichwald alles ab. 6.500 Zuschauer verfolgten die Rennen des DMV MX Ladies Cup, des MX Aichwald-Cup 65ccm und der DM Open am heutigen Sonntag.

 

Im zweiten Lauf des Ladies Cup führte zunächst Anne Borchers (Fantic) das Feld an, doch Larissa Papenmeier (Yamaha, Team 423), die wesentlich besser als im ersten Lauf startete, schloss schnell auf und konnte in der sechsten Runde die Führung übernehmen. Diese baute sie bis ins Ziel auf 15 Sekunden aus. Alicia Reitze (Yamaha) ging ebenfalls noch an Borchers vorbei und sicherte sich wie im ersten Lauf gestern den zweiten Rang. Für die Gesamtwertung ergab sich dadurch die gleiche Reihenfolge – Papenmeier vor Reitze und Borchers. Julia Degout (Honda) vom MSC Aichwald belegte den 24. Rang, Vanessa Helpert-Blank (Kawasaki) musste das Rennen nach einem Startcrash aufgeben.

 

Den MX Aichwald-Cup der 65ccm-Klasse entschied Tizian Bolliger (KTM) für sich. Der 12-jährige Schweizer gewann beide Läufe vor John Kranhold. Gesamtdritter wurde Daniel Nelich (KTM) mit einem vierten und einem dritten Rang. 

Packende Rennen boten die Piloten der DM Open-Klasse. Den ersten Lauf führte zunächst der Spitzenreiter der Meisterschaft, Nico Koch (GasGas) an. Doch Tom Koch (KTM, Kosak Racing Team) drängte von hinten und übernahm in der vierten Runde die Spitze, die er bis ins Ziel verteidigte. Nach einem mäßigen Start kämpfte sich der Franzose Boris Maillard (Suzuki, stielergruppe.mx Johannes-Bikes) bis auf den zweiten Platz nach vorne. Tim Koch (Husqvarna), der ältere Bruder von Tom, vervollständigte mit einer soliden Leistung das Podium – Nico Koch (nicht verwandt) wurde bis auf den fünften Rang durchgereicht. Nicht optimal lief es für MSC-Clubfahrer Max Nagl (Honda, KMP Racing Team powered by Krettek). Auch er kam nicht gut aus dem Startgatter, ab der dritten Runde musste er ohne Hinterradbremse auskommen und wurde nur Siebter. Im zweiten Lauf konnte er den Spieß umdrehen – mit einem wesentlich besseren Start kam er als Zweiter hinter Nico Koch aus der ersten Runde zurück und übernahm direkt danach die Führung. Eine beeindruckende Aufholjagd zeigte Tom Koch – er musste vom vierzehnten Rang nach vorne fahren und belegte am Ende den zweiten Platz, fünf Sekunden hinter Nagl. Dritter wurde Maillard, der sich konstant in der Spitzengruppe aufhielt, vor Nico Koch. Tagessieger wurde Tom Koch (47 Punkte) vor Maillard (42) und Nagl (39). Marco Fleissig (Honda) vom MSC Aichwald belegte die Ränge 18 und 21, Louis Hahn (KTM) wurde 36. und 32.

Ca. 21.000 Besucher zählte der Veranstalter einschließlich der Partys am Freitag und am Samstag.

Text und Foto: Jochen Beck

Spies, Jung und Papenmeier gewinnen am Samstag

Bei sommerlichen Temperaturen gingen am heutigen Rennsamstag Läufe zur Deutschen Junioren-Meisterschaft 250 ccm, zur Deutschen Jugend-Meisterschaft 125 ccm und zum DMV MX Ladies Cup über die Bühne. 3.300 Zuschauer säumten die Naturstrecke „In den Horben“.

Maximilian Spies (KTM, Kosak Racing Team) sicherte sich beide Laufsiege in der 250ccm-Klasse. Der WM-Starter musste sich nach mäßigen Starts durch das Feld kämpfen, konnte sich aber schließlich mit seinem Zweitakter durchsetzen. Den zweiten Tagesrang belegte der Erfurter Paul Haberland (Husqvarna, Team SixtySeven), der auch in beiden Läufen diese Platzierung erreichte. Das Tagespodium komplettierte Peter König (KTM, Sarholz Racing Team), der im ersten Lauf Neunter wurde und im zweiten Lauf den vierten Rang belegte.

In der 125ccm-Klasse wurde Linus Jung (Husqvarna, Sarholz Racing Team) seiner Favoritenrolle gerecht und entschied beide Läufe mit jeweils mehr als zehn Sekunden Vorsprung für sich. Colin Sarre aus Haßfurt (Husqvarna) konnte im ersten Rennen den dritten Platz einfahren und wurde im zweiten Lauf hinter Jung als Zweiter abgewunken. Niklas Ohm (GasGas, Rynopower Germany powered Kaczmarek Motorsport) wurde Tagesdritter – im ersten Rennen war er noch Zweiter, im zweiten Lauf reichte es zu Rang vier.

Auch im DMV MX Ladies Cup setzte sich die Favoritin durch – Larissa Papenmeier aus Bünde (Yamaha, Team 423) gewann das Rennen, obwohl sie nach dem Start nicht ganz vorne zu finden und zudem mit einer Zweitaktmaschine unterwegs war. Letztlich konnte sie aber das Rennen deutlich vor Alicia Reitze (Yamaha) und Anne Borchers (Fantic), die das Rennen drei Runden lang anführte, gewinnen. Für den MSC Aichwald gingen Vanessa Helpert-Blank (Kawasaki) aus Esslingen und Julia Degout (Honda) aus Weilheim/Teck an den Start – sie belegten die Ränge 25 und 31. Der zweite Lauf der Ladies wird am morgigen Renntag ausgetragen.

Text und Fotos: Jochen Beck

Packender Sport, entzerrter Terminplan

Am Wochenende findet in Aichwald wieder das Motocross statt – zum 61. Mal. In fünf Wertungsklassen wird gefahren, Höhepunkt sind die DM Open. Spektakulärer Motorsport ist aber nur das eine, bei den abendlichen Partys wird zudem für ordentlich Stimmung gesorgt.

Fünf Klassen, Finalläufe an beiden Renntagen sowie Partyabende am Freitag und Samstag: Das Motocross in Aichwald hält vom 23.bis 25. Juni wieder eine geballte Ladung spektakulären Motorsports und viel gute Stimmung bei „wasengeprägter“ Musik bereit. Die Vorbereitungen sind größtenteils abgeschlossen, die Vorfreude bei den Verantwortlichen wächst. Und sie fühlen sich mit den im vergangenen Jahr neu justierten Rahmenbedingungen richtig wohl. Erneut gelten die Läufe zur Deutschen Meisterschaft Open als Höhepunkte, aber auch schnelle Frauen und der Nachwuchs geben auf der Strecke „In den Horben“ Gas. „Das jetzige Konzept passt am besten zu uns“, sagt Manuel Dorn, der Vorsitzende des veranstaltenden MSC Eiserne Hand Aichwald.

Es ist die 61. Auflage des Motocross auf dem Schurwald. Bei den DM Open gibt es an der Spitze des Zwischenklassements einen Zweikampf Koch gegen Koch. In Führung liegt nach zehn von 16 Läufen Nico Koch mit 197 Punkten, dicht gefolgt von seinem Namensvetter – aber nicht verwandt – und Titelträger des Jahres 2021 Tim Koch (191). Ihnen folgen Boris Maillard (171) – ein guter Bekannter in Aichwald – und der starke Nachwuchsfahrer Noah Ludwig (160). Im Feld werden auch schnelle Gäste erwartet. So lässt sich Max Nagl, Mitglied des MSC Aichwald, einen Auftritt bei seinem Heimrennen nicht nehmen. Der 35-jährige Oberbayer ist nach wie vor schnell unterwegs, was er zuletzt wieder in der Serie der ADAC MX Masters unter Beweis gestellt hat. Auf dem Schurwald wird Nagl auf harte Konkurrenz treffen. Etwa auf Tom Koch, den Bruder von Tim. Tom Koch ist derzeit erfolgreichster deutscher Fahrer der MXGP-Weltmeisterschaft. Auch mit Maximilian Spies, Europameister der 250-Kubikzentimeter-Zweitakt-Klasse im Jahr2021, ist zu rechnen. „Alle großen Teams kommen nach Aichwald“, freut sich Dorn. Henry Jacobi (Auszeit) und der Waliser Adam Sterry (verletzt) haben ihre geplanten Starts hingegen abgesagt.

Der Ladies Cup ist zum dritten Mal in Folge zu Gast in Aichwald. Die Organisatorin der Rennserie fährt auch in diesem Jahr vorne weg: Larissa Papenmeier hat alle sechs bisherigen Läufe gewonnen. Papenmeier ist seit Jahren die stärkste deutsche Pilotin und fährt in der Weltmeisterschaft regelmäßig in die Top Fünf. Ihre vermeintlich schärfste Rivalin auf dem Schurwald kommt aus dem eigenen Rennstall: Fiona Hoppe. Ebenfalls stark einzuschätzen ist Kim Irmgartz, hinter Papenmeier und Hoppe in der Gesamtwertung derzeit auf Rang drei. Alicia Reitze folgt auf Platz vier. Für den MSC Aichwald geht bei den Ladies Vanessa Helpert-Blank an den Start.

Der bei den DM Open startende Noah Ludwig war im vergangenen Jahr Titelträger in der Junioren-Meisterschaft bis 250 Kubikzentimeter (für14- bis 25-Jährige). Für ihn wird nun ein Nachfolger gesucht. Und diese Suche verläuft ausgesprochen spannend. Nach jeweils zwei Laufsiegen und zwei zweiten Plätzen liegen Marnique Appelt und Peter König punktgleich (94) in Führung. Ihnen folgen Victor Kleemann und Eric Rakow. Rakow hat in der vergangenen Saison noch sämtliche Läufe der Deutschen Jugendmeisterschaft 125 (13 bis 17 Jahre) gewonnen. Nach der Hälfte der diesjährigen 125er-Saison liegt Linus Jung in Führung (146Punkte), vor Niklas Ohm (134) und Aaron Kowatsch (129). Ein Höhepunkt wird auch der Auftritt der Kleinsten (acht bis zwölf Jahre) in der 65-Kubikzentimeter-Klasse sein, auch wenn wegen eines parallel stattfindenden EM-Laufs um keine Meisterschaftspunkte gefahren wird.

Kurz vor der Corona-Pause hatte der MSC mit dem ADAC einen Vertrag geschlossen, der die Masters zurück auf den Schurwald bringen sollte. Doch dann legte die Pandemie solche Veranstaltungen an die Viruskette, im vergangenen Jahr passte Aichwald nicht in den Masters-Terminplan. Die Ersatzlösung wiederum erwies sich als Volltreffer. Denn die strikten ADAC-Vorgaben hatten bei den Aichwaldern immer wieder zu Schnappatmung gesorgt, insbesondere der enge Zeitplan – Siegerehrungen nach den einzelnen Läufen wären etwa nicht mehr möglich gewesen – war eine Herausforderung. „Das war dem Ehrenamt nicht mehr zuzumuten“, sagt Manuel Dorn. Und so haben der Verkehrsclub und der MSC sich darauf verständigt, vorerst keine Masters mehr auf dem Schurwald auszutragen. Eine Rückkehr ist laut Dorn aber nicht ausgeschlossen.

Doch das jetzige Konzept funktioniert gut. Aus den sechs Wertungsklassen 2022 wurden dieses Jahr fünf, was für weitere Entspannung im Terminplan sorgt. „Das tut auch unseren Helferinnen und Helfern gut“, sagt Dorn. Der helfenden Hände waren es in der Vorbereitung schon viele. „Es passt alles“, sagt der MSC-Vorsitzende kurz vor dem ersten Startschuss. Und so ist alles bereitet für ein spannendes und abwechslungsreiches Motocrosswochenende.

Text: Claus Hintennach
Foto: Jochen Beck

Weniger ist mehr

Beim Motocross Ende Juni in Aichwald sind fünf Klassen am Start – wieder mit schnellen Frauen und erneut auch mit Lokalmatador Max Nagl

Für die 61. Auflage des Motocross in Aichwald am letzten Juniwochenende haben sich die Verantwortlichen für ein Programm getreu dem Motto „Weniger ist mehr“ entschieden. Um den zahlreichen Helfern direkt an der Rennstrecke etwas mehr Pausen zu gönnen, wird in diesem Jahr in fünf anstatt in sechs Rennklassen um den Siegerpokal gekämpft. An sportlicher Qualität wird es nicht fehlen: Identisch zum Vorjahr geht es in der DM Open, der Junioren-DM 250 Kubikzentimeter und der Jugend-DM 125  Kubikzentimeter um Meisterschaftspunkte.

Lediglich in der 65-Kubikzentimeter-Klasse gibt es kein Prädikat, sondern ein offenes Rennen, weil zeitgleich ein Lauf zur Europameisterschaft ausgetragen wird. Die Frauen des DMV-MX-Ladies-Cups werden nach 2019 und 2022 wieder mit von der Partie sein. Die 85-Kubikzentimeter-Klasse fehlt im Programm, weil hier ebenfalls am gleichen Wochenende das Halbfinale der EM im niederländischen Axel ausgetragen wird.

Neues Team und neues Motorrad

Max Nagl lässt sich einen Auftritt bei seinem Heimclub erneut nicht nehmen. Der mittlerweile 35-jährige Oberbayer hat zur neuen Saison das Team und somit auch den Motorradhersteller gewechselt und rückt auf einer Honda für das KMP Racing Team aus. Abschreiben darf man den Routinier noch lange nicht, das hat er zum Auftakt der ADAC-MX-Masters im brandenburgischen Fürstlich Drehna gezeigt – drei Start-Ziel-Siege lautete seine eindrucksvolle Bilanz. Auf dem Schurwald wird Nagl auf weitere Masters-Konkurrenten treffen, die in der Open-Klasse wie er als Gaststarter antreten: Henry Jacobi (KTM, Sarholz Racing Team) aus Bad Sulza in Thüringen hat schon einige Titel gesammelt – unter anderem war er 2010 Jugend-Weltmeister der 85er-Klasse, 2018 Masters-Sieger, 2019 gewann er die Dutch Masters der MX2-Kategorie und wurde Fünfter der MX2-Weltmeisterschaft. Sein Teamkollege Adam Sterry wird nach 2022 auch wieder nach Aichwald kommen. Der Waliser, Sechster der MX2-WM 2019, stand im vergangenen Jahr als Laufsieger in der Ergebnisliste der Strecke „In den Horben“ – und hat jüngst Jacobi und Nagl beim zweiten Masters-Aufeinandertreffen in Mölln hinter sich gelassen.

Apropos Masters: Das Organisationsteam des MSC Aichwald hat sich gegen die Austragung der deutschen Topserie entschieden, unter anderem wegen der Übertragung der Rennen per kostenlosem Livestream und dem Verzicht auf Siegerehrungen direkt an der Rennstrecke – Punkte, die zu Lasten der Zuschauer vor Ort gehen, die dem Veranstalter besonders am Herzen liegen. Auch der eng getaktete Zeitplan bei teilweise drei Wertungsläufen pro Klasse trug zur Entscheidung der MSCler bei.

Der Führende der Meisterschaft in der Open-Wertung, der 23-jährige Braunschweiger Nico Koch, wird sich angesichts des illustren Teilnehmerfeldes schwertun, um die Laufsiege mitzukämpfen. Deren drei aus den vergangenen vier Rennen haben dafür gesorgt, dass er die Tabellenspitze von seinem Namensvetter Tim Koch übernahm. Hinter den beiden Kochs rangiert der Franzose Boris Maillard knapp vor dem pfeilschnellen Noah Ludwig – der erst 18-jährige Ludwig, Vorjahresmeister der Juniorenklasse, entschied auch schon zwei Rennen für sich.

Begeisternder Nachwuchs

Als Nachfolger von Ludwig in der Junioren-Meisterschaft bis 250 Kubikzentimeter für 14- bis 25-Jährige bewerben sich Peter König aus Eberswalde und der Woltersdorfer Marnique Appelt. Beide haben zum Auftakt in Genthin 47 Punkte gesammelt – vor dem Aufeinandertreffen in Aichwald gibt es Anfang Juni in Bergen auf Rügen noch die Möglichkeit, sich die alleinige Führung zu sichern. Der Biberacher Paul Bloy, Vizemeister des Jahres 2021 und Vorjahresdritter, belegt nach den zwei Rennen Rang fünf. Die 13- bis 17-jährigen Jugendlichen der Achtelliter-Klasse, die ausschließlich auf Zweitaktmaschinen antreten, haben bereits drei Veranstaltungen hinter sich. An der Tabellenspitze steht hier Linus Jung, der einen Laufsieg und drei zweite Plätze als beste Ergebnisse einfuhr.

Für ein Highlight werden die Kleinsten in Aichwald sorgen: Für die Nachwuchscrosser, die teilweise noch keine zehn Jahre alt sind, wird es mit ihren 65-Kubikzentimeter-Maschinen zwar um keine Meisterschaftspunkte gehen, aber der Kampf um die Podiumsplätze wird das Publikum wie im vorigen Jahr begeistern.

Und als besonderes Schmankerl präsentiert der austragende MSC auch in diesem Jahr wieder den DMV MX Ladies Cup. Die Frauen um Larissa Papenmeier, die auch für die Organisation der Serie verantwortlich ist und sie selbst zigfach gewonnen hat, haben sich in den vergangenen Jahren zu Publikumslieblingen entwickelt – als besonderen Dank werden sie als einzige Rennklasse an beiden Veranstaltungstagen mit jeweils einem Wertungslauf ihr Können zeigen.

Text: Jochen Beck
Foto: Winfried Kastler