WM-Spitzenpiloten fahren „In den Horben“

27. Dezember 2014

Die für das Motocross in Aichwald vom 27. bis 29. Juni verpflichteten WM-Fahrer reisen mit mächtig Rückenwind auf den Schurwald. Denn beim Weltmeisterschaftsrennen in Teutschenthal am vergangenen Wochenende siegte der Belgier Clement Desalle vor dem Oberbayer Max Nagl – beide haben ihren Start auf der Strecke „In den Horben“ zugesagt. Aber auch den in der ADAC-MX-Masters-Wertung an der Spitze fahrenden Piloten werden Siegchancen eingeräumt.

Es ist das zehnte Jahr, in dem sich der ADAC in der 2005 neu geschaffenen Masters-Serie engagiert. Die damals vor sich hin dümpelnde internationale deutsche Meisterschaft wurde abgelöst und hat seitdem gehörig Fahrt aufgenommen. Mit dazu beigetragen hat der MSC Aichwald, der mehrmals zum besten Veranstalter der Serie gewählt wurde. Und auch dieses Mal läuft im Vorfeld wieder alles rund. „Wir sind so entspannt und weit mit den Vorbereitungen wie noch nie“, sagte der MSC-Vorsitzende Manuel Dorn wenige Tage, bevor das erste Startgatter fällt und die ersten Akkorde zur Party im Festzelt erklingen. Demnach verteilte der Vereinsvorsitzende ein dickes Lob an die vielen ehrenamtlichen Helfer. Und die Vorfreude auf die Fahrer ist groß. „Speziell auf Max“, sagt Dorn. Denn der für den Aichwalder Club fahrende Max Nagl ist nach einer Handverletzung nicht nur rechtzeitig fit geworden, sondern offensichtlich schon wieder in bestechender Form. Der zur „MSC-Familie“ gehörende 26-jährige Nagl, aber auch Vize-Weltmeister Desalle freuten sich riesig auf den Start in Aichwald, sagt Dorn.

Dort erwächst ihnen aber durchaus harte Konkurrenz. Nicht nur, weil auch der in Teutschenthal auf Platz acht gefahrene italienische Ex-Weltmeister David Philippaerts verpflichtet wurde. Denn auch die Masters-Spitzenfahrer halten in der WM mit, in Teutschenthal wurde Dennis Ullrich 14., Marcus Schiffer 19. und Pascal Rauchenecker landete auf Platz 22. Dorn prognostiziert: Mit einem guten Start werden in Aichwald auch die drei Piloten mit einigen der Besten der Welt mithalten: „Zumal das Tempo in den Masters in diesem Jahr eh hoch ist.“

Und das Feld ist ausgeglichen: Der 20-jährige Ullrich liegt nach vier von 16 Masters-Läufen punktgleich mit dem Österreicher Rauchenecker an der Spitze. Sechs Zähler dahinter folgt der ehemalige Masters-Sieger Schiffer, wiederum nur fünf Punkte dahinter liegt der Vorjahreszweite, der Franzose Sébastien Pourcel, in Lauerposition. Aber auch die Fahrer hinter dem Spitzenquartett liegen auf Schlagdistanz.

In der ADAC-MX-Serie wurden auch zwei Nachwuchsklassen etabliert. Beim Youngster-Cup fahren die 14- bis 21-Jährigen, im Zwischenklassement führt der Niederländer Calvin Vlaanderen vor Thomas Kjer Olsen (Dänemark) und dem Polen Tomasz Wysocki. Das Spitzentrio beim Junior-Cup (zehn bis 15 Jahre) heißt Mikkel Haarup (Dänemark), Kim Savaste (Finnland) und Gianluca Facchetti (Italien). Wobei Facchetti sich offenbar entschieden hat, an diesem Wochenende in der Qualifikation zur Europameisterschaft zu fahren.

Termine und Preise

Heute beginnt die Party mit dem „Hofbräu-Regiment“ im Festzelt um 20 Uhr. Morgen starten die Trainingsläufe um 9 Uhr mit dem Youngster Cup und schließen mit dem „Last Chance Race“ der Masters (17 Uhr). Ab 19 Uhr spielt im Festzelt wieder das „Hofbräu-Regiment“, ab 20 Uhr wird zum Fahrerempfang geladen. Am Sonntag startet um 10 Uhr das Warm-up. Um 11.30 Uhr ist Rennauftakt mit dem ersten Lauf des Junior Cups. Nach einer Autogrammstunde geht es ab 13 Uhr weiter mit dem Youngster Cup, die Masters-Läufe werden um 13.55 Uhr und 16.35 Uhr gestartet. Samstags kosten Karten zum Training 5 Euro (bis zehn Jahre frei). Am Rennsonntag werden 13 Euro verlangt (Zehn- bis 14-Jährige 5 Euro).

Artikel vom 27.06.2014 © Eßlinger Zeitung

Text: Claus Hintennach
Foto: Jochen Beck
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